Ziele, Träume und wie wir züchten

Ziele, Träume und wie wir züchten

Als kleine Liebhaberzucht werden wir nur manchmal Welpen haben. Das heißt, wir leben nicht von unseren Hunden, sondern mit ihnen.
Unsere Hunde sind in allererster Linie Familienhunde und Tag und Nacht an unserer Seite. Ob sie unter dem Schreibtisch meines Mannes ein Schläfchen halten, mit der ganzen Familie auf der Couch kuscheln, Ball spielen mit den Kindern oder uns auf Reisen begleiten – unsere Hunde werden sehr geliebt und sind Teil unseres Rudels. Und genauso wird Ihr Welpe aufwachsen – mitten im Familienalltag.

Bei der Aufzucht unserer Welpen stehen Gesundheit und Temperament von der Minute ihrer Geburt bis zum Start in ihr neues Familienleben an erster Stelle bei allem, was wir tun.
Durch gründliche Gesundheits- und Wesenstests unserer Elternhunde und die frühzeitige und umfangreiche Sozialisierung der Welpen können wir sicherstellen, dass unsere Hunde den bestmöglichen Start ins Leben bekommen.
Wir achten besonders darauf, ihre physische und psychische Entwicklung zu unterstützen, indem wir dem Badass Breeder Zuchtprogramm (Jeanette Forrey, 4E Kennels USA) folgen, das unseren Welpen eine ideale Grundlage gibt, um liebevolle, gesunde und ausgeglichene Familienmitglieder zu werden.
Unser Ziel ist es, dass unsere Welpen lernen, an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben, zu selbstbewussten und unerschrockenen Hunden heranzureifen, die wissen, wie man mit Stresssituationen umgeht. Wir möchten, dass unsere Welpen auch Menschen mit Einschränkungen als Therapiehunde unterstützen, sich in der Assistenzhundearbeit auszeichnen und Ihr bester Freund sind, wenn Sie nach einem schlechten Tag eine ausgiebige Kuscheleinheit brauchen.

Um eine gute, kontrollierte Zucht zu gewährleisten, ist es für uns selbstverständlich, uns weiterzubilden.
Aus diesem Grund nehmen wir an Seminaren über Zucht, Genetik, Ernährung, Grooming und Erziehung teil und tauschen uns mit anderen Züchtern aus, um unseren Wissensstand immer aktuell zu halten.

Einen einzelnen Hund zu halten, bedeutet viel Verantwortung, Hunde zu züchten jedoch noch viel mehr, denn man ist maßgeblich an der Entwicklung der Rasse beteiligt.
Die ethische Frage, ob der sehnliche Wunsch zu züchten, nicht egoistisch ist, hat mich sehr lange beschäftigt.
Freud und Leid liegen oft sehr nah beieinander.
Weil ich aber weiß, wie sehr diese Hunde unser Leben bereichern, wie viele Glücksmomente sie uns täglich schenken, ist es mir eine Herzensangelegenheit, auch andere Menschen glücklich machen zu dürfen.

Der Züchter hat es in der Hand

Wie sich bereits die pränatale Phase auf die emotionale und körperliche Gesundheit der Welpen auswirkt, wurde in vielen Studien erwiesen. Deshalb ist es sehr wichtig, der trächtigen Hündin ein liebevolles Umfeld zu schaffen, in der sie sich wohl und umsorgt fühlt, in der sie hochwertig ernährt, glücklich und entspannt auf die Geburt ihrer Welpen warten darf.
Die Ursprünge vieler Verhaltensweisen können bis in die ersten 12 Lebenswochen eines Welpen zurückverfolgt werden.
Nur etwa 35 Prozent der späteren Leistungsfähigkeit und Wesensentwicklung eines Hundes sind genetisch bestimmt.
Die anderen 65 Prozent hat der Züchter in der Hand, da sie vor allem durch Stimulation, Förderung, Umwelt, Ernährung, Training und die Bindung zum Menschen beeinflusst werden.

Das bedeutet, dass wir Züchter die Macht und Verantwortung haben, das Leben eines Hundes zu verändern.
Dieses Wissen machen wir uns zunutze und scheuen bei der Aufzucht unserer Welpen keine Mühen.

Geburt und Aufzucht

Um den 63. Trächtigkeitstag herum werden die Kleinen in meinem Schlafzimmer geboren. Dort finden Mutterhündin und Welpen für die ersten 3 Lebenswochen die nötige Ruhe und Geborgenheit und auch ich kann dort meinen wohlverdienten Schlaf finden. Ab dem 3. Tag starten wir mit ENS (PhD C. Battaglia), auch frühe neurologische Stimulation genannt.

Das US-Militär hat ENS entwickelt, um die Leistung von Hunden zu verbessern, die für militärische Zwecke eingesetzt werden. Die Welpen befinden sich zu dieser Zeit in der vegetativen Phase, Augen und Ohren sind noch vollständig geschlossen. Zwei Wochen lang werden sie verschiedenen Reizen und Übungen ausgesetzt, die dafür sorgen können, dass der Hund stressresistenter wird und ein verbessertes Immunsystem bekommt.

Viele Züchter neigen dazu, jegliche Art von Stress von ihren neugeborenen Welpen fernzuhalten. Basierend auf jahrelanger Forschung hat man aber festgestellt, dass in diesem kurzen Zeitfenster (3.-16. Tag) schnelles, neurologisches Wachstum stattfindet und kurze, sehr gezielte Stessoren einen nachhaltigen und sehr positiven Effekt auf die Kleinsten ausüben.

Man beginnt mit einem Welpen und stimuliert ihn für jeweils 3-5 Sekunden mit den 5 folgenden Übungen:

  1. Taktile Stimulierung an den Unterseiten der Pfoten
  2. Kopf aufrecht halten
  3. Kopf nach unten gerichtet halten
  4. Rückenlage
  5. Thermische Stimulation

Die Übungen sind für die Welpen harmlos und werden selbstverständlich nur mit gesunden Welpen ausgeführt.

ENS geförderte Welpen weisen eine:

  • Verbesserte Herzfrequenz
  • Stärkere Nebennierendrüsen
  • Erhöhte Stresstoleranz
  • Verbessertes Immunsystem
  • Verbessertes Sozialverhalten

auf.

Zur selben Zeit beginnen wir auch die frühe Dufteinführung (ESI).

ESI (PhD Gayle Watkins) wurde entwickelt, um die Fähigkeiten der Welpen zu verbessern, bestimmte Gerüche zu erkennen und darauf zu reagieren.

Hunde untersuchen und begreifen ihre Umwelt in erster Linie durch die Nase, so wie wir die Welt mit unseren Augen sehen und verstehen. Die Fähigkeit eines Hundes zu riechen, ist die wichtigste Funktion seines Intellektes.

Wir unterstützen mit ESI die Entwicklung der Gehirnfunktionen und fördern den Geruchssinn und das Vertrauen der Welpen.

Hierzu werden wir den Welpen täglich für 5 Sekunden einen neuen Geruch vorstellen und ihre Reaktionen aufzeichnen.

Eine Reaktion gilt als positiv, wenn der Welpe Interesse zeigt und sich auf den Duft zubewegt. Eine negative Reaktion wird notiert, wenn der Welpe versucht, dem Geruch zu entkommen. Reagiert der Welpe desinteressiert, wird eine neutrale Reaktion vermerkt.

Düfte, die wir hierzu verwenden sind z.B. Gras, Blätter, Moos, Zitronen, Äpfel, Rosmarin, Zimt, Kokosflocken, aber auch Tennisball, Leder, Holz, Kaninchen- oder Katzenhaare.

Besonders spätere Therapie- oder Assistenzhunde, die z.B. autistische Kinder, Demenzerkrankte oder Diabetiker begleiten, profitieren von diesem frühen Dufttraining, wenn es darum geht, vermisste Personen, verlegte Gegenstände zu finden oder Leben zu retten, indem sie frühzeitig diabetische Anfälle anzeigen oder darüber informieren, dass etwas auf dem Herd vergessen wurde.

Sozialisierungsphase

Im Laufe der 3. Woche öffnen sich Augen und Ohren der Welpen.
Wenn sie vorsichtig ihre ersten wackeligen Schritte machen, ihre Wahrnehmung für alles, was um sie herum passiert zunimmt und sie neugierig die Welt entdecken möchten, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, dass unsere Welpen in den Wohnzimmer/Küchenbereich umziehen und mit alltäglichen Reizen, Geräuschen und Gerüchen vertraut gemacht werden.
Außerdem werden schon erste Schritte zur Stubenreinheit und Boxentraining eingeleitet.
Neben einem stimulierenden Welpengehege im Wohnzimmer mit wechselnden Spielgeräten, Untergründen, Barrieren und Materialien werden wir später auch andere Räumlichkeiten im Haus erkunden.
Jeder einzelne Welpe wird individuell gefördert und in seinen Fähigkeiten bestärkt, altersgemäße Übungen und Herausforderungen zu meistern.

Ab der 4.-5. Woche dürfen unter Aufsicht auch die Terrasse und der große Garten erkundet werden, in dem viele neue Situationen erfahren und trainiert werden können. Zusätzlich zur Muttermilch erhalten unsere Welpen nun zum ersten Mal mageres, gewolftes, Rindfleisch. Wir barfen!

Ab der 6. Woche unternehmen wir Ausflüge, entdecken andere Tiere, bekommen Besuch von vielen unterschiedlichen Menschen in allen Altersklassen und gut sozialisierten Artgenossen und lernen auf diese Art die große, weite Welt kennen.
Manchmal werden wir aber auch einfach mal entspannt zu Hause bleiben, denn neben aller Sozialisierung darf man nicht vergessen, dass ein Welpe ca. 20-22 Stunden am Tag schläft.
Ruhezeiten sind also sehr wichtig, damit sich Körper und Geist optimal entwickeln können.

Nun ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem die zukünftigen Welpeneltern herzlich willkommen sind. Wie oft diese Besuche stattfinden werden, müssen wir von unserem Programm und der aktuellen pandemischen Situation abhängig machen.
Nach Ihrem Besuch haben Sie die Möglichkeit, uns Ihre zwei „Lieblingswelpen“ zu nennen.

Ab der 7.- 8. Woche finden unsere Welpeneinschätzungen (Evaluations) statt.
Die Ergebnisse werden mit den zukünftigen Welpeneltern ausführlich besprochen.
Nicht jeder Welpe eignet sich für jede Familie.
Ein eher schüchterner, ruhiger Welpe hat, unserer Ansicht nach, nichts in einer Familie mit mehreren kleinen Kindern verloren. Ein sehr aktiver, lebhafter Welpe dagegen passt unter Umständen nicht so gut zu einem älteren Ehepaar.
Wir werden uns aber bemühen, Ihre Vorlieben zu berücksichtigen, und sind uns sicher, zusammen mit Ihnen den Welpen zu finden, der perfekt zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt.
Wir möchten, dass Sie, aber auch unsere Welpen, ein Hundeleben lang glücklich werden.

Mit 9 bis 10 Wochen und je nach Entwicklung dürfen unsere Welpen nach Hause gehen.
Für diesen Tag haben wir, abhängig von Wetter und aktuellen Situation, ein kleines Welpenfest in unserem Garten geplant.
Sie haben die Möglichkeit, die anderen Welpeneltern kennenzulernen, Telefonnummern auszutauschen, weitere Fragen zu klären und werden eine kleine Einweisung zum Thema Grooming sowie ein umfangreiches Welpenpaket erhalten.

Auch wenn unsere Welpen ausgezogen sind und ihr neues Zuhause entdecken, möchten wir gerne mit Ihnen in Verbindung bleiben, freuen uns über Fotos und Videos und möchten Sie bei Fragen oder Problemen mit Rat und Tat unterstützen. Außerdem sind 1-2x im Jahr gemeinsame Welpentreffen geplant.

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